In Bezug auf Nachhaltigkeit stellte sich im Hotel insbesondere das Problem des Energie- und Wasserverbrauchs als besonders gravierend dar. Hotels verbrauchen oft große Mengen an Energie für Beleuchtung, Heizung, Kühlung und den Betrieb von Einrichtungen wie Schwimmbädern und Spas. Dies führt zu erheblichen Treibhausgasemissionen, die den Klimawandel vorantreiben.
Ein persönlich sehr bedeutsames ethisches Anliegen, das auch unsere Hotelgruppe betraf, war das Abfallmanagement. Es war schmerzhaft zu beobachten, wie viel Abfall ein Hotel produziert, angefangen bei Verpackungen bis hin zu Lebensmitteln. Egal, wie gut es konzipiert ist, ein Buffet wird immer eine gewisse Menge an Lebensmittelverschwendung mit sich bringen.
Das Handbuch "Planet" (übrigens mein persönlicher Favorit) bietet leicht verständliche und gleichzeitig praktisch umsetzbare Schritte zur Einsparung von Energie und Wasser im Allgemeinen. Das Handbuch ermutigte mich dazu, nach technologischer Unterstützung in Südtirol zu suchen, und so wandte ich mich an myGekko, ein Unternehmen aus Bruneck, das den Energieverbrauch mithilfe von KI und anderen Technologien optimiert.
Das Handbuch half mir auch dabei, die Kommunikation mit unseren Gästen so zu gestalten, dass sie motiviert wurden, ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Das Einsparen eines Handtuchs beim Waschen oder das Verständnis dafür, dass die Sauna zwei Stunden später startet, kann bei Tausenden von Gästen pro Monat erhebliche Auswirkungen haben.
Der "Waste Action Plan" im Handbuch half mir dabei, unser kulinarisches Angebot so anzupassen, dass der allgemeine Abfall (Lebensmittel, Verpackungen, Kunststoffe) auf ein absolutes Minimum reduziert wurde. Unsere 2-mal wöchentlich stattfindenden Abendbuffets in den Hotels wurden abgeschafft, und das Frühstücksbuffet enthält nur noch Produkte, die clever wiederverwendet werden können. Alle warmen Speisen werden jetzt à la minute zubereitet. Obwohl wir noch nicht komplett "zero waste" sind, da in Südtirol noch einige Anpassungen erforderlich sind, sind wir definitiv auf dem richtigen Weg.
Abschließend muss ich ehrlich sagen, dass wir noch nicht über die Voraussetzungen verfügen, um unseren ökologischen Fußabdruck oder die genauen Einsparungen exakt zu messen. Bei Strom und Wasser reicht es jedoch aus, auf die Rechnungen zu schauen, die im Durchschnitt eine Einsparung von ca 12% im Vergleich zum Vorjahr zeigen. Die fast täglichen Fahrten zum Recyclinghof sind mittlerweile auf nur noch zwei Mal pro Woche reduziert worden. Insgesamt sind also bereits einige Veränderungen mit offenen Auge spürbar. Doch am meisten bin ich, seit der Einführung des Sustainable Hotel Handbook, stolz auf den Willen unserer Mitarbeitenden und Gäste, das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben und zu erkennen, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann.